SEHENSWÜRDIGKEITEN HÄUSER AUF DEM MARKPLATZ UND AN DER FUSSGÄNGERZONE DAS GESCHÄFTS UND MIETSHAUS VON JOHANN HANS STOCKER
ZURÜCK ZUR AUFLISTUNG visit cheb ikonka šipky

Das Geschäfts und Mietshaus von Johann Hans Stocker

Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Für die Öffentlichkeit zugänglich (nach Öffnungszeiten)
Der Sohn eines Schreiners, Johann (Hans) Stocker, der aus einem Dorf mit dem Namen Scheibenreuth stammte, begann zuerst als ein gewöhnlicher Schneider. Er suchte anfänglich in verschiedenen Gemeinden um Eger sein Glück, und als achtundzwanzigjähriger junger Mann entschied er, sich in Eger niederzulassen. Er errichtete hier eine Schneiderwerkstatt und ein Geschäft mit Damen- und Herrenkonfektion, das er aufgrund seines Fleißes ständig erweiterte und verschönerte. Bevor er an die Erfüllung seines Lebenstraumes herankam, also zur Errichtung eines eigenen Modehauses, betrieb er eins seiner Geschäfte in der Svobody Straße C.N. 8, das aber seinem unternehmerischen Vorhaben nicht mehr entsprach. Im Jahre 1912 entschied er sich zum Bau eines Geschäfts- und Mietshauses an der Ecke der Straßen Svobody und Evropska. Der ein Jahr später nach den Plänen des Architekten Reinhold Weisse aus Mainz fertig gestellte Bau brachte einen Schimmer der großen und modernen Welt in das kleinstädtische Milieu.1 Das gewaltige Eckgebäude lag mit seinem architektonischen Ausdruck voll im Trend des Klassizismus-Stromes der damaligen Architektur. Den Rhythmus der Stirnseite bestimmten unter anderem polygonale, von Balkons mit filigranen Metallgeländern beendende Erker. Der Erker an der Ecke wurde von einer heute fehlenden Kuppel abgeschlossen, die noch auf den Fotos der 50er Jahre des 20. Jh. zu sehen ist. Das Parterre und die erste Etage bestanden aus hohen Schaufenstern. Im Erdgeschoss des Modehauses befanden sich Verkaufsräume, die nur von der Straße aus zugänglich waren. In das erste Stockwerk platzierte der Architekt weitere Geschäfte, eine Kleideranprobe, ein Lager und einige Büros. In einem anderen Teil des

Gebäudes befanden sich ein paar Werkstätten und einzelne Zimmer. Die zweite Etage mit einer Arztpraxis war bewohnbar, und im dritten Stock gab es nur noch Wohnungen. Nach dem Krieg, im Jahre 1964, errichtete das Pilsner Unternehmen „Obuv“ in diesem Gebäude einen Selbstbedienungsladen mit Schuhen und Lederwaren. Im Jahre 2009 wurde das Haus aufgrund seines unumstrittenen architektonischen Wertes in das Verzeichnis der unbeweglichen Kulturdenkmäler der Tschechischen Republik eingetragen.

Autoren der Texte:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Übersetzung Ivana Betram

Literatur:
Zbyněk ČERNÝ, Cheb v době secese / Eger in der Zeit der Sezession, Cheb 2006, s. 53, 56-57.

Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Que procedit. Historie pěší zóny v Chebu / Geschichte der Fussgängerzone in Eger, Město Cheb 2010, s. 138-142.

Eigentümer:
1912 - Hans und Magdalena Stocker
1931 - Magdalena und Josefa Stocker, Hermine Wolf
1947 - Nationalverwaltung
1950 - Jas, V.B. Gottwaldov

Projekt:
Reinhold Weisse
Mehr anzeigen
visit cheb 
            das geschäfts und mietshaus von johann hans stocker
visit cheb ikonka šipky ADRESSE
EVROPSKÁ 1566/41, 350 02 CHEB

Historische Texte

N211/8-1Grueber 1864

Die St. Michaels- oder Karnerkirche Dieses Kirchlein befand sich an dem nordwestlichen Abhange des Berges, auf welchem die Hauptpfarrkirche des heil. Nikolaus steht und war eine Filiale derselben, darin die Todtenmessen bis zum Jahre 1784 gelesen wurden. Sie gehörte dem ehemaligen, um die Pfarrkirche herumliegenden Friedhofe an und bestand aus zwei übereinanderstehenden gewölbten Räumen, von denen der untere im Boden vertieft war und Todtengebeine enthielt. In der Oberkirche hatte die deutsche Bruderschaft Maria Verkündigung ihre Andachten, ausserdem wurden darin die Vigilien und gestifteten Seelenämter abgehalten. Die Gebeine wurden schon 1687 ausgeräumt, die Sperrung war eine Folge der von Kaiser Josef II. erlassenen Verordnungen und mochte zugleich den Wünschen des Magistrats entsprechen, dem damals die Erhaltung allzu vieler Baulichkeiten oblag. Die Grundform war rechteckig, soviel aus den Berichten der Augenzeugen zu entnehmen, etwa 30 Fuss lang und 20′ breit : sie schloss gegen Osten mir einer halbkreisförmigen Abside ab und war also im romanischen Styl gehalten. Pröckl glaubt, jedoch ohne Belege anzugeben, dass die Karnerkirche, worin nach seiner Meinung die Fuhrleute (Karner) ihren Gottesdienst gehalten haben, schon vor der Nikolaikirche bestanden habe : indess lässt der Umstand, dass sie dem Erzengel Michael geweiht war, keinen Zweifel, dass sie als ein der Pfarrkirche beigeordnetes Todtenhaus entstanden sei. Der Eingang in den untern Raum befand sich an der Westseite, der andere in die Oberkirche führende an der Südseite; eine Verbindung beider Räume durch eine Öffnung des Gewölbes war nicht vorhanden. Im Jahre 1809 brannte der obere Theil ab, und wurde nicht wieder aufgerichtet, sondern im Jahre 1827 abgetragen und der Platz eingeebnet; die untere Kapelle soll hiebei unverletzt geblieben sein und sich noch jetzt im alten Stande unter der Aufschüttung befinden. Die beiläufige Grundform wurde Fig. 23 wiedergegeben, so wie sie sich aus den Beschreibungen zusammenstellen liess.

(Grueber 1864)
Mehr anzeigen
© Copyright 2024 VisitCheb. Alle Rechte vorbehalten