SEHENSWÜRDIGKEITEN
HÄUSER AUF DEM MARKPLATZ UND AN DER FUSSGÄNGERZONE
HAUS VON KASPAR HOFMANN
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Haus von Kaspar Hofmann
Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Das Grundstück[1] an der Ecke der Straßen Svobody und Šlikova, also an der Stelle des ehemaligen Stadtgrabens, kaufte der Hutmacher Kaspar Hofmann im Jahre 1867. Ein Jahr später erarbeitete ihm der Baumeister Adam Haberzettl die Pläne für ein Wohn- und Mietshaus. Wir wissen weder, ob das Haus gebaut wurde, noch wie es aussah. Einige Lagepläne erfassen das Haus sozusagen in seiner halben Größe als es heute zu sehen ist. Im Jahre 1873 stand es nachweislich in seinem heutigen Volumen. Das realisierte Gebäude, dem die viereckige Parkanbastei in der Šlikova Straße weichen musste, erhielt aufgrund der geraden Fenstersimse und einem Zwischengesims eine deutlich horizontale Gliederung. Zum dekorativsten Element der Frontseite wurde das abgeschrägte Hausecke mit einem Risalit, das in einer für Adam Haberzettl so typischen Attika endete. Nach dem Tod von Kaspar Hofmann (+ 1903) erbte sein Sohn Johann, Magister der Pharmazie, das Objekt. Zu den interessantesten Geschäften im Erdgeschoss gehörte das an der Ecke liegende Musikinstrumentengeschäft von Susanna Beyer geb. Blechschmid. Die Familie Beyer betrieb hier vor dem Ersten Weltkrieg auch eine Parfümerie und den Verkauf von Nähmaschinen. Im Jahre 1947 nahm sich ein Nationalverwalter des Hauses an, und im Jahre 1956 wurde das Gebäude der Verwaltung des V.B. Pramen in Eger unterstellt. Schon im Jahre 1955 wurden Pläne zum Umbau dieses und des benachbarten Objekts C.N. 545 zum Geschäftszentrum „Gastronom“ vorbereitet. Dort befand sich im Erdgeschoss ein Lebensmittel-Selbstbedienungsgeschäft, das in dem damals modernen Brüsseler Stil gestaltet war; daneben lagen ein Geschäft mit Fleisch- und Wurstwaren, ein Feinkostladen, ein Speiseraum und später auch eine Konditorei. Die Auslagen im „Gastronom“ stachen mit ihrem Arrangement unter Verwendung von beweglichen Elementen stark hervor. Das Interieur des Einkaufszentrums entwarf unter der Leitung von Ing. Arch. Zbynek Cibulka das Atelier für Gebrauchskunst (Ateliér užitého umění) in Prag, und die Rekonstruktion wurde im Jahre 1956 baulich abgenommen. Während der 60er Jahre des 20. Jh. erhielt das Gebäude eine fade Vorderseite, frei von allen historisierenden Elementen.
Autoren der Texte:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Übersetzung Ivana Betram
[1] Im Jahre 1864 überlegte man an dieser Stelle den Bau eines neuen Egerer Gymnasiumsgebäude
Literatur:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Que procedit. Historie pěší zóny v Chebu / Geschichte der Fussgängerzone in Eger, Město Cheb 2010, s. 50-57.
Eigentümer:
1867 - Kaspar Hofmann
1904 - Johann Hofmann
1947 - Nationalverwaltung
1949 - Stadt Eger
1956 - Pramen V.B. in Eger – Verwaltung
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