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HÄUSER AUF DEM MARKPLATZ UND AN DER FUSSGÄNGERZONE
HAUS VON HEINRICH WELZEL / KINO GLORIA PALAST
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Haus von Heinrich Welzel / Kino Gloria Palast
Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
In den 70er Jahren des 19. Jh. befand sich auf der Bauparzelle von Michael Fischer ein nicht sehr großes Wirtschaftsgebäude. Im Jahre 1887 kaufte der Großweinhändler Heinrich Welzel Fischers Grundstück. Zwei Jahre später entwarf ihm der Baumeister Carl Haberzettl den Plan eines zweistöckigen Wohn- und Geschäftshauses, der die schon so oft verwendete Lösung mit den akzentuierten seitlichen Risaliten offerierte. Es ist interessant, dass Haberzettl für Welzel einen umfangreichen, sich unter dem ganzen Haus bis zur heutigen Dukelská Straße erstreckenden Keller einplante. Die unterirdischen Räume dienten der Lagerung der Weinfässer. Im Erdgeschoss befanden sich dann einige Geschäfte, darunter auch eine Vinothek. Im Jahre 1936 kaufte Hildegarda Heinz die Eigentumsanteile von Welzels Erben auf, und wurde so zur Besitzerin des Objekts und des Grundstücks. Im selben Jahr begann sich das Vorhaben von Rudolf Seidl zum Bau des Kinos Gloria Palast im Hof des Hauses zu verwirklichen. Obwohl das Landesamt in Prag das Betreiben des Kinos untersagte, genehmigten die örtlichen Verwaltungsorgane den Bau des Kinos und nachfolgend auch seinen Betrieb. Zusammen mit dem Bau des Kinos erfuhr auch das Wohnhaus umfangreiche Änderungen, unter anderem wurde es um eine Etage aufgestockt. Das als Kinoeingang dienende Gebäude erhielt eine Stirnseite, die aus dem Register der puristisch- funktionalistischen Architektur zwischen den Kriegen schöpfte. Die Planung des Kinobaus und des Hausumbaus übernahm die Franzensbader Baufirma Ing. Franz J. Prosch und Karl L. Prosch. Im Jahre 1947 wurden die Objekte der Nationalverwaltung unterstellt. Die Kellerräume, die als Luftschutzbunker dienten, wurden allmählich zugeschüttet und das eigentliche Kinogebäude gesprengt. Im Jahre 1964 stelle man Überlegungen an, das Hauptgebäude zu einem Kulturhaus umzubauen. Den Vorrang erhielt jedoch das Bekleidungshaus „Dům oděvů Ohře“ (später „Ton“), das im Jahre 1967 in Betrieb genommen wurde. Bei dieser Gelegenheit kam es auch zu Umgestaltungen des Parterres und der Stirnseite, die mit neuen Fenstern bestückt wurde.
Autoren der Texte: Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Übersetzung Ivana Betram
Literatur:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Que procedit. Historie pěší zóny v Chebu / Geschichte der Fussgängerzone in Eger, Město Cheb 2010, s. 109-113.
Eigentümer:
1887 - Heinrich Welzel
1932 - Heinrich Welzels Erben
1936 - Hildegard Heinz
1947 - Nationalverwaltung
1949 - Stadt Eger
Projekt:
Carl Haberzettl / Franz J. Prosch a Karl L. Prosch
Umbauten:
1936
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