SEHENSWÜRDIGKEITEN
HÄUSER AUF DEM MARKPLATZ UND AN DER FUSSGÄNGERZONE
HAUS MUDR. AUGUST SOMMER
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Haus MUDr. August Sommer
Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Im Jahre 1873 beschloss der Medizinalrat MUDr. August Sommer aus Franzensbad sein finanzielles Kapital in den Bau eines umfangreichen Mietshauses in der heutigen „ulice Svobody“ zu investieren. Der Kurarzt vergab die Planung an den beginnenden Baumeister Ing. Karl Haberzettl. Schon damals setzte Sommer voraus, anderthalb Bauparzellen zu bebauen, deswegen plante er auch den Abbruch des Objekts N.C. 72, benachbart mit dem Haus der Firma J. Zuckermann´s Söhne. Ein Jahr später wurde der Neubau baulich abgenommen, allerdings schrumpfte der ursprüngliche Bebauungsumfang um die Hälfte. Erst im Jahre 1891 kehrte Sommer zu seinem ursprünglichen Vorhaben zurück und ließ das Haus nach revidierten Plänen von Karl Haberzettl umbauen, erweitern und ihm sein heutiges Aussehen verleihen. Zum Opfer musste ihm dabei das Haus N.C. 72 samt den Wirtschaftsgebäuden fallen. Die ausdrucklose Stirnseite des Gebäudes deutete zwar Haberzettls Abkehr von der pompösen Ziersucht an, sie wurde aber eben auch zum Ausdruck des immer deutlicheren Mittelmaßes seines baumeisterlichen Schaffens. Im Jahre 1914 errichtete im Erdgeschoss des Gebäudes (O. Nr. 26) sein Kaffeehaus mit Konditorei Franz Reinl. Sein Betrieb mit eigener Konditoreiware wurde bald berühmt und die Nachfrage nach Naschereien von Reinl stieg von Jahr zu Jahr. Fünf Jahre später musste Reinl die Konditoreiräume erweitern und neu gestalten. Die Firma übernahm später sein Sohn Willi Reinl, der im Jahre 1936 den Eingang umgestalten und neue, modernere Auslagen einsetzen ließ. Im zweiten Teil des Gebäudes (O. Nr. 24) betrieb Franz Lang seine Drogerie, und auch er ließ im selben Jahr wie Willi Reinl sein Portal und die Geschäftsräume modernisieren. Nach dem Krieg wurde das Objekt verstaatlicht, und im Jahre 1952 wurden hier eine Buchbinderwerkstatt, eine Radioreparaturwerkstatt, eine Kleiderwerkstatt und später eine Drogerie und Parfümerie errichtet. Der Schriftsteller Luděk Šnepp ließ den Maler Bojar, den Helden seines Romans aus dem Egerer Milieu „Pláňata“ (1968) offensichtlich in den Hofgebäuden des erwähnten Objekts agieren.
Autoren der Texte:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Übersetzung Ivana Betram
Literatur:
Zbyněk Černý – Karel Halla – Hana Knetlová, Que procedit. Historie pěší zóny v Chebu / Geschichte der Fussgängerzone in Eger, Město Cheb 2010, s. 99-102.
Hauseigentümer (N.C. 72):
1873 - August Sommer;
1911 - Anna Sommer, Anna Hajek a Marie Peter
1934 - Eva Emma, Josef und Anton Plass1961 MNV (Städtischer Nationalausschuss) Cheb.
Hauseigentümer (N.C. 1572):
1933 - Franz und Emma Lang
1949 - Stadt Cheb
1961 - MNV (Städtischer Nationalausschuss) Cheb
Projekt:
Carl Haberzettl
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