SEHENSWÜRDIGKEITEN HÄUSER AUF DEM MARKPLATZ UND AN DER FUSSGÄNGERZONE DAS GRÜNERHAUS
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Das Grünerhaus

Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Für die Öffentlichkeit zugänglich (nach Öffnungszeiten)
Gehörte in den Jahren 1591 bis 1876 der berühmten Famile Werndl, deren Wappen über dem Portal zu finden ist. Im Jahre 1713 wurde das ursprünglich gotische Haus zu einem der ersten repräsentativen Barockhäuser der Stadt umgebaut. Die Stuck- und Steinmetzarbeiten verweisen auf die Arbeiten von P. A. Felsner, der sich an der Ausstattung des neuen Rathauses beteiligte. In der 1. Hälfte des 19. Jhs. wohnte hier der Magistratsrat Grüner, der mit J. W. Goethe in freundschaftlicher Beziehung stand und ihn in diesem Hause regelmäßig empfing. Die Gedenktafel an die Besuche Goethes wurde erst in den achtziger Jahren, als man das Haus über zehn Jahre renovierte, entfernt. Die beschädigte Gedenktafel wurde durch Zufall gefunden und vom Egerer Museum gerettet.

(bh)
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Historische Texte

Siegl 1931

Hausbesitzer, N.C. 478, Marktplatz 33 (Dr. Josef und Eduard Wilhelm Karg)

1525-1542 Balthasar Stubner

1543-1544 Dessen Witwe

1544-1547 Deren Erben

1548-1550 Stubner Tochter

1551-1562 Andreas Brunner

1563-1589 Bürgermeister Adam Keßler, + 1589

1590 Dessen Witwe und Erben

1691-1613 Bürgermeister Georg Werndl

1614 Dessen Erben

1615-1633 Die Witwe Ottilia

1634-1637 Bürgermeister Georg Erhard Werndl, + 1637. Beim ihm wohnte während der Wallensteinkatastrophe der Obriststallmeister Johann Graf von Hardegg.

1638-1639 Die Witwe nach Georg Erhard Werndl

1640-1661 Deren Erben, die Brüder Johann Adam und Adam Heinrich Werndl

1662-1672 Bürgermeister Johann Adam Werndl von Lehenstein, + 20. 1. 1672

1673-1688 Dessen Witwe Anna

1689-1690 Deren Erben

1691-1707 Bürgermeister Ignaz Maximilian Werndl von Lehenstein + 23. April 1707.

1708 Dessen Witwe Eleonore

1709 Deren Erben

1709-1738 Bürgermeister Johann Josef Werndl von Lehenstein, + 13. 9. 1738

1739-1745 Dessen Witwe Maria Sophia, geb. Weller von Molsdorf

1746-1799 Johann Christof Werndl von Lehenstein. Nach dessen Ableben kam das Haus mit Einantwortung vom 22. Jänner 1799 an seine drei Söhne Josef, Thomas und Adam Josef. Josef erlangte dann das Alleineigentum, und im Erbwege kam es am 7. März 1829 an seinen Sohn Ernst, bei dem auch der im Jahre 1864 verstorbene, durch seinen Briefwechsel mit Goethe bekannte Magistratsrat Sebastian Grüner wohnte. Nach dem Tode des Ernst Werndl fiel es am 7. April 1860 seinen sechs Kindern gemeinsam zu, von denen schließlich Ignaz Werndl von Lehenstein im Jahre 1873 Alleineigentümer wurde. Dieser verkaufte es am 9. Mai 1876 an den Advokaten und Bürgermeister Dr. Lubert Graf und dessen Gattin Luise, welche nach dem Ableben ihres Gatten, 1888, Alleinbeßitzerin wurde und es am 15. September 1890 an die Eheleute Dr. Josef und Anna Karg weiter veräußerte

(Siegl 1931/25)
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Kunst 1992

Nr. 478 „Grünerhaus“

So genannt nach dem ehemaligen Besitzer Joseph Sebastian Grüner, der als Mineraloge und Ethnologe eine enge Freundschaft mit J. W. von Goethe ptlegte. Goethe wohnte bei mehreren seiner Eger-Besuche in diesem Haus. 1713 für die Familie Werndl gebaut, ist eines der ersten prächtigen Barockhäuser in Eger; vermutlich von G. B. Alliprandi beeinflußt. Die Fassade durch das aus der Mitte gerückte Portal noch vom Grundriß des alten Hauses geprägt, aber bereits Ausbilctung einer Beletage und Betonung der Portaltravée durch die Koppelung mit dem Mittelfenster.

Das Portal bemerkenswert prächtig: Flankierende Doppelpilaster tragen einen Segmentbogengiebel; darunter die Wappenkartusche der Werndl in weichem Akanthusrahmen aus Haustein, zierlich umspielt von Bänderstuck. Das Oberlicht gleichfalls durch fleischige Akanthusranken verziert. Diese besonders qualitätvolle Stuck- und Steinmetzarbeit kehrt an den Fenstern der Beletage wieder. Aufgrund der Ähnlichkeit mit Profilen und Ornamentschmuck des Neuen Rathauses dem P. A. Felsner zuzuschreiben. Die fensterverbindende Vertikalgliederung typisch für das Egerer Barockhaus; die Verdoppelung des Sockelgesimses durch ein Kordongesims ein eigenes Element. Das steile Dach durch drei Reihen kleiner Flachgauben rhythmisiert. Das Erdgeschoß heute durch grosse Schaufensterscheiben verändert. Gewölbte Durchgangshalle mit feinprofilierten, steinernen Türrahmen. Hinten links ein rechteckig gewendelter Treppenaufgang, der sich in Rundbögen zu einem Mittelschacht öffnet.

(Kunst 1992,602)
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