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St.-Bartholomäus-Stift

Das Objekt existiert nicht mehr
Um 1270 gründete die Bruderschaft zum Hl. Geist ein Spital am Egerflussufer. Die Verwaltung wurde bald dem Kreuzherrenorden mit dem Roten Stern übertragen. Das Fachwerkgebäude wurde durch ein neues ersetzt und 1742 noch erweitert. Das Spital wurde ebenfalls Opfer des großen Brandes von 1809. Das neue, erst 1828 erbaute und 1906 renovierte Haus wurde bei der Sprengung der Brücke beschädigt und später ganz abgetragen.

(RS)
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Historische Texte

N212/8-1Album 1906

Stift St. Barholomäus Der grosse Stadtbrand vom Jahre 1270, dem eine Verarmung vieler Bürger gefolgt war und vielen auch körperliches Siechtum zugezogen haben mag, veranlasste die Bürgerschaft, neben dem Hospital des Deutchhauses ein eigenes Siechen- und Armenhaus zu bauen. Der Rat, als Erbauer auch Patronatsherr der Anstalt, zog zur Besorgung desselben geistliche Brüder heran, die daneben eine Kirche, die Kreuzherrenkirche erbauten. Bereits unterm 14. Sept 1271 (Alte Papier-Kopie im Archiv. – Emler Reg. Boh. 2, 759, S. 304) genehmigt Bischof Leo von Regensburg auf Veranlassung König Ottokars die Vereinigung des Spitals zu Eger mit dem am Fusse der Prager Brücke bestehenden Spitale der Kreuzherren in Prag und die vorerwähnten geistlichen Leute, die bisher keine Ordensregel befolgt hatten, traten samt ihrem Vorsteher Gosswein dem Kreuzherrenorden mit dem Sterne bei. Durch nachgefolgte Stiftungen, Geschenke und Legate seitens vornehmer Adeliger und Egerer Bürger gründete sich ein ansehnlicher Spitalsfond, aus dem anfänglich 28 Pfründner reichlich unterstützt wurden. Das baufällige hölzerne Spitalgebäude hat der Magistrat 1685 neu erbaut, 1742 mit 2 Zimmern vergrössert und stets im Baustande erhalten. 1809 brannte das Gebäude nieder, die Brandstätte blieb öde liegen, die Pfründner wurden im Geschirrhofe untergebracht. Erst 1828 konnte auf Kosten des Spitalfonds das gegenwärtige Spitalgebäude erbaut werden. Für die Pfründner bestehen durch Bretterwände geschieden eigene Abteile, welche jedoch vielfache Unannehmlichkeiten zur Folge haben. Um diesbezüglich Wandel zu schaffen, wurde beschlossen, das derzeitige Spitalgebäude umzubauen und mit einem 2. Stockwerke zu versehen. Nach Durchführung dieser Bauarbeiten erhält jeder Pfründner sein eigenes eingerichtetes Zimmer.

(Album 1906)
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N212/8-Sturm 1952

Stift St. Barholomäus Das Bürgerstift St. Bartholomäus ist die älteste Fürsorgeanstalt in Eger und wurde um 1270 zur Unterbringung von Kranken und bresthaften altern Personen errichter. Es stand zunächst unter Betreuung der Heiliggeistbrüder, einer Vereinigung von Laien zur Pflege von Kranken und Hilfsbedürftigen. 1271 überließ die Stadt die als „Hospital“ bezeichnete Kranken- und Versorgungsanstalt dem Kreuzherrenorden mit dem Roten Stern in Prag, behielt sich aber das Aufsichtsrecht vor. Die Brüder vom Heiligen Geist mit ihrem aus einem Patriziergeschlecht stammenden Vorsteher Goswein wurden in den Kreuzherrenorden übernommen. Schon 1273 wurden hier 28 erwerbsungfähige alte Leute betreut. Die Aufnahme der Pfründner erfolgte durch Beschluß des Rates der Stadt, dem die gesamte Spitalaufsicht oblag (Ratsinstruktion 1420: auch soll jeder burgermeister, der so wird gekorn, mit dem rathe in das spital gen, so wol zu jedem neuen rath zwen dazu kiesen, die alle wochen in das spital gen, umb zu sehen, das den armen siechen recht geschee). Das Spitalgebäude ist im Ablauf der Jahrhunderte wiederholt erneuert worden. Von dem auf Veranlassung des auch als Bürgermeister der Stadt verdienstlichen Niklas Gumerauer in Fachwerkbau 1414 errichteten Gebäude weiß man, daß es 1685 abgetragen und durch ein neues ersetzt wurde, das man 1742 wieder erweiterte. 1809 wurde dieser Bau beim großen Stadtbrande vernichtet. Die Brandstätte blieb einige Jahre unbenutzt liegen und die Pfründner wurden vorübergehend in einem anderen städtischen Haus beherbergt. Erst 1828 konnte auf Kosten des Spitalfondes das bis zur Gegenwart bestandene Spitalgebäude errichtet werden, das 1945 infolge der Sprengung der Egerbrücke sehr stark in Mittleidenschaft gezogen und dann niedergerissen wurde. In unmittelbarer Nähe des Bartholomäistiftes erbaute der Orden der Kreuzherren mit dem Roten Stern seine Kirche. Anschließend lag ehedem ein Friedhof, der erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1313 bezeugt ist und wohl auch zur Bestattung der Hospitalinsassen gedient hatte.

Sturm 1952,394.
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